Mittwoch, 22. Februar 2017

Die Wonderers auf Reisen: Vorab-Infos Costa del Sol


Soooo, nun steht sie kurz bevor, unsere diesjährige Spanienreise. Nachdem wir nun auch eine tolle Unterkunft für Annie haben (uff) steht dem Trip an die Costa del Sol nix mehr im Wege. Natürlich werde ich auch dort wieder Reisetagebuch führen, doch schon Vorab hier die Hintergründe zum Wonderschen-Spanienurlaub.

Im Grunde genommen ist Urlaub das falsche Wort. Naja, wir hoffen, dass es der positive Nebeneffekt ist - denn Sinn und Zweck der Reise ist ein Familienbesuch.

Es geht für uns vier nach Guadalmar - einem Nebenort von Malaga in Andalusien, Spanien. Mein leiblicher Vater ist vor vielen Jahren dorthin ausgewandert.
Quelle: Google

Wir hatten nicht immer Kontakt, meine Eltern trennten sich schon vor meiner Geburt. Der neue Mann meiner Mutter adoptierte mich, sodass erst mal jahrelang gar keine Grundlage da war, eine familiäre Beziehung aufzubauen. Erst als ich selbst Mutter wurde, wollte ich mehr über die Hintergründe wissen und eben auch den fehlenden Teil meiner Wurzeln kennenlernen. 

Es war nicht ganz einfach, doch ich fand ihn - in Spanien. Mit seiner Frau und den gemeinsamen drei Kindern war er nach Andalusien gezogen. Die Ehe ging auseinander und er lebte zu dem Zeitpunkt (2006) alleinerziehend dort. Ich reiste mit Mika hin und verbrachte dort eine Woche.

Seither blieb der Kontakt bestehen. Zunächst eher zu der (Halb)-Schwester, die uns oft in Deutschland besuchen kam und in den letzten drei Jahren sehr intensiv zum Vater (WhatsApp sei Dank). Mittlerweile wohnt er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin in Guadalmar.

Soviel zum Hintergrund "Familienreise". Wir werden also bei unserer Familie wohnen, die wir aber nicht so gut kennen, wie man annehmen würde. 

Am kommenden Freitag ist es soweit. Die Kinder freuen sich wie wild über die Tatsache, dass sie morgens noch die Schulbank drücken und abends bereits in Spanien sitzen werden.

Zum allerersten Mal fliegen wir mit einer Billig-Airline - nämlich Ryanair von einem Mini-Flughafen in Memmingen. Bekanntlich kostet da ja alles immer extra - also haben wir nur zwei Koffer gebucht und schon ganz viel Proviant-Cracker-Mampf-Zeugs besorgt, wobei ich bei drei Stunden Flugzeit optimistisch bin, dass wir nicht verhungern werden. ;-) 

Wie gesagt - wir wohnen im Haus von meines Vaters Partnerin in einem Zimmer mit Familienanschluss. Auch das ist etwas ganz Neues für uns.

Der Aufenthalt wird von Freitag bis Freitag sein und was wir alles unternehmen werden, kann ich heute noch gar nicht sagen. Und das ist wiederum auch etwas Neues, wo wir doch sonst immer mit massig Plänen in den Urlaub starten. 

Der einzig feste Programmpunkt der auch schon gebucht wurde, ist ein Ausflug zum Caminito del Rey. Hier einige Infos: http://www.caminitodelrey.info/de/#2 Darauf freuen wir uns schon riesig. Kampf der Höhenangst - Tschakkaaaaaa!

Ich merke, diese Reise klingt um einiges unspektakulärer als die vorherigen, doch rein gefühlsmäßig ist das Gegenteil der Fall.

Ab ins Abenteuer Familienurlaub bei der Familie...

So long!

Dienstag, 21. Februar 2017

Kindermund - Jana says...


Sonntag Abend, Jana und Mama allein. Gespräche unter uns Mädels:

Jana (9): "Mama, interviewe mich mal!"

Mama (30something): "Okay! Wie heißt du? Was möchtest du mal werden? Wie möchtest du mal wohnen? "

Jana: (...)

Mama (drölfundvierzig Fragen später): "In welchem Alter möchtest du von Zuhause ausziehen?"

Jana: "Mit 20 Jahren."

Mama (bleich vor Schreck): "Du lieber Himmel! Das ist ja schon in 11 Jahren! Schnief, heul! Aber du kommst mich dann trotzdem immer besuchen, ja?"

Jana: "Ja, klar komm ich dich im Altersheim besuchen!"

Aaaaahh!

Montag, 20. Februar 2017

Wohin mit Annie?


Als wir uns dafür entschieden haben uns einen Hund zu zu legen, taten wir das nicht aus einer Laune heraus. Wir hatten uns das gut überlegt und waren uns dessen bewusst, dass unser Leben mit Vierbeiner weniger spontan und teilweise etwas komplizierter werden würde.

Wir lieben das Bummeln, das Reisen, das Welt-entdecken. Dennoch sind wir natürlich verantwortungsbewusst und klärten im Vorfeld ab, welches Netzwerk wir haben würden, wenn wir beispielsweise in den Urlaub wollen.

Sowohl beim örtlichen Tierheim, als auch beim Tierschutzverein über den wir letztlich Annie adoptierten, mussten wir Selbstauskunftsfragebögen ausfüllen, in denen abgefragt wurde, wohin wir den Hund geben würden, im Fall der Fälle. Ganz überheblich schüttelte ich den Kopf über Leute, die den großen Schritt der Tieradoption wagen wollten, ohne sich vorher im Klaren darüber zu sein, welches Netz greifen würde, falls man selbst nicht nach dem Tier schauen kann.

Tja - Höhenflug kommt vor dem Fall.

Mrs Wonderer meinte nämlich, hier wieder perfekt vorbereitet zu sein. So holte sie nämlich vorab den Segen der eigenen Mutter, sowie den der Schwiegermutter, Annie zu hüten, während der Wonder'schen Reisen. Außerdem sicherte sie sich schon einen Kontakt einer famililären Hundebetreuung und meinte, sie wäre nun dreifach abgesichert. Mööööp. Falsch gedacht.

Für den Spanienurlaub war geplant, dass Annie zur Schwiegermom ziehen sollte. Und damit auch alles perfekt ist, gab es vorher Kennenlern-Gassigänge, einen Schnupper-Eingewöhnungstag und zig Telefonate und Absprachen hinsichtlich der Gewohnheiten, des Futters, der Spielzeugvorlieben und allem weiteren pi pa po. Perfekter ging es nicht. Die Schwiegermutter freute sich schon wie wild auf Annie und ihr ganzer Wohnort wußte schon vom anstehenden Hundebesuch. 

Meine eigene Mutter konnte somit auch ruhigen Gewissens ihre Fortbildung in England buchen, die zur gleichen Zeit stattfinden sollte.

10 Tage vor dem Urlaub: Eine WhatsApp-Nachricht meines Mannes. "Ruf mich bitte mal an, sobald du kannst." Das klang nicht gut. War es auch nicht. Die Schwiegermutter war die Treppe hochgestürzt (ja, das gibt es). Und wie sich am nächsten Tag herausstellte, hatte sie sich dabei die Schulter gebrochen, operationsbedürftig sogar. Autsch! Die Arme! 

Nun kann man ja mit allerlei Verletzungen und Handicaps einen kleinen Hund betreuen, mit einer gebrochenen Schulter jedoch auf gar keinen Fall. 

Hüüülfe! Zwei der drei Optionen (Mutter und Schwiegermutter) fielen nun weg.

Mein Mann redete schon davon, nicht mit nach Spanien zu kommen. Und dabei bin doch ICH der Part unserer Ehe, der tendenziell eher in Panik verfällt. Doch ich tat es nicht. Aus irgendeinem Grund hatte ich in mir eine Ruhe, ein Vertrauen, dass wir die perfekte Lösung finden würden. Denn egal welche Katastrophe uns ereilen sollte - eine Haustierbetreuungskatastrophe sicher nicht, dafür hatten wir einfach schon zu viel ins Karma-Konto einbezahlt. ;-) Wir haben zwei Jahre lang einen Hund mit Liebe betreut, waren für jeden Urlaub der Verwandtschaft als Hundesitter, Schildkrötenhüter, Katzenfütterer parat, völlig ausgeschlossen, dass wir nun ausgerechnet vor einem derartigen Problem stehen sollten.

Und ich meine dies nicht in einem trotzigen Sinne à la "Pah, wir haben immer geholfen, jetzt muss auch uns geholfen werden." Absolut nicht - wir taten es ja immer gerne. Es war mehr ein klares Vertrauen in die Tatsache, dass dieses Problem nicht unlösbar war. Wie gesagt, Vertrauen und Ruhe sind nicht unbedingt die Schlagworte, die mein Wesen beschreiben. 

Ganz sachlich überlegten wir, was wir wollen und wie wir das hinbekommen sollten. Am liebsten möchten wir die Menschen gut kennen. Diese wiederum sollten so wenig wie möglich "belastet" werden durch Annie und sie sollten auch viel Zeit haben in der Woche.

Und sofort kam mir die Erzieherin unserer Kinder in den Sinn. Sie wohnt eine Straße weiter, hat selbst eine Hündin, mit der sich Annie super versteht, eine 17-jährige Tochter, die Ferien hat, wenn wir in Spanien sind und ganz viel Liebe im Herzen. Perfekt! Annie hätte sogar weiterhin ihre gewohnte Gassi-Strecke, die Tochter würde etwas Taschengeld dazu verdienen und wir hätten ein gutes Bauchgefühl.

Leider verging ein ganzer Tag, bis ich sie erreichte. Und noch bevor ich komplett ausgeredet hatte, lehnte sie ab. Uff. Ihre Tochter würde nach den Ferien Prüfungstermine haben und daher hätte sie keine Zeit für den Hund. Um ehrlich zu sein hatte ich mit einem so kategorischen Ablehnen nicht gerechnet.

Hmpf. Mein Karma-Vertrauen begann zu schwanken. Zumal nun auch wieder ein ganzer Tag weg war. 

Nun blieb noch die Hundebetreuung. Wir kannten sie nicht persönlich, hatten aber viel Gutes gelesen und alle Rahmenbedingungen klangen super. Einzelbetreuung innerhalb einer Familie mit Kind, Haus und Garten. 

Wir suchen ja gerne nach dem tieferen Sinn, und dachten nun, dass es vielleicht einfach so sein soll, dass wir jetzt auf "Geschäftsbasis" (nicht mehr von Gefälligkeitsleistung) umswitchen und so unseren Kreis erweitern. 

Am Telefon klang die Dame supernett und aufgeschlossen. Gerne würde sie uns kennenlernen wollen. AAAAAAAABER: Seit drei Tagen hatte sie nun einen eigenen Hund aus dem Tierschutz adoptiert. Einen Riesenschnauzer - unkastriert. Nundenn - babytechnisch erstmal kein Problem, Annie trägt schon ihre Bauchnarbe. 

Gerne wollten wir gemeinsam Gassi gehen, um zu sehen, wie gut die Hunde harmonieren. Allerdings auch erst wieder zwei Tage später. Aaaah, die Zeit zerann uns zwischen den Fingern und seit dem Schwiegermutter-Sturz waren die Reise-Vorfreude-Gefühle in Schockstarre gefroren. Der nahende Abflugtermin wurde sogar schon eher bedrohlich.

Um eine lange Geschichte kurz zu halten: Schon beim Gassi-Gang spürte ich ganz klar, dass das nix wird. Sobald der Schnauzer auch nur in die Nähe von Annie kam, zupfte die Frau nervös an seiner Leine und meinte immer wieder "Ohje - er wird die Kleine nie in Ruhe lassen." Es gab zu keiner Sekunde die Möglichkeit, dass die Hunde mal unter sich klar machen konnten, was geht und was nicht.

Sie wollte mir am nächsten Vormittag Bescheid geben, ob alles klappt. Bis dahin hätte sie abgeklärt, ob sie in der Woche auch Urlaub haben würde um so beide Hunde zu beaufsichtigen.

Der Vormittag kam - und nix geschah. Sie rief nicht an, sie schrieb nicht. Erst nach mehrmaligen Kontaktversuchen meinerseits kam nachmittags eine WhatsApp-Absage. Arrggh. Ich war echt stinkig. Wieso kann man nicht direkt offen und ehrlich sein und muss alles noch hinauszögern, wo doch offensichtlich die Zeit gerade unser größter Feind war.

Halbherzig durchforsteten wir das Internet nach privaten Hundebetreuungen, doch es fühlte sich so unendlich falsch an. Nein, wir wollten sie nicht zu wildfremden Menschen geben. Und es war einfach keine Zeit, Fremde zu Vertrauten zu machen. Im Zweifelsfall würden wir wirklich die Reise zu dritt antreten. 

Und dann kam sie einfach so daher - die perfekte Lösung. Sie erforderte allerdings von mir, offen einzugestehen, dass mein überhebliches Perfektionsgebahren gescheitert war und ich nun zugeben musste, dass ich Hilfe brauche. Doch diesen Preis wollte ich bezahlen - für Annie.

Ich kontaktierte die Pflegefamilie, in der sie lebte, bevor sie zu uns kam. Dort wurde sie liebevoll umsorgt, tränenreich verabschiedet, sie kannte und mochte dort die ganze Familie inklusive der beiden Hunde - perfekter ginge es doch gar nicht.

Ganz ehrlich? Ich hatte etwas Angst, da diese Familie ja mit dem Tierschutzverein in Kontakt ist und ich damals ja groß getönt hatte, dass wir perfekt organisiert sind. 

Was soll ich sagen: Sie machen es! Wir trafen uns dieses Wochenende auf einem Fest (auch Annie war dabei) und alle freuten sich. Wir freuten uns, die perfekteste aller Annie-Urlaubsfamilien "bekommen" zu haben, und die Familie freut sich darauf, Annie wieder für eine Weile bei sich zu haben. 

Danke Karma! Mein Vertrauen hat sich gelohnt. Die vergangenen Tage haben mich folgende Dinge gelehrt:

- "Perfekte Vorbereitung" gibt es nicht.
- Nicht unbedingt diejenigen, mit denen man rechnet, sind die, die da sind, wenn du Hilfe brauchst.
- Liebe geht vor Stolz.
- Manchmal muss man sich eingestehen, dass man Hilfe braucht.

Jetzt können wir uns wieder der Vorfreude widmen. Jippieh - am Freitag geht's nach Spananien (wie Jana immer singt).

So long...

Mittwoch, 15. Februar 2017

Halbjahres-Elterngespräche - Schulwahldilemma 2.0


Es ist unglaublich, wie schnell immer das erste Schulhalbjahr verrinnt, wie ich finde. Das zweite hingegen zieht sich immer wie Kaugummi, während man sehnlichst auf den Frühling und dann die Sommerferien wartet. Zeit ist eine komische Sache...

Nundenn, es hilft alles "wondern" nix - die Zeugnisse sind fertig. Dieses Jahr erst mal nur eines bisher, nämlich das von Mika. Janas lässt noch ein wenig auf sich warten, da es mit der Schulempfehlung für die weiterführende Schule einhergeht. Doch eins nach dem anderen:

Wir sind glücklich und stolz mit Mikas Noten. Ja, es gibt ganz klar eine kleine Verschlechterung im Vergleich zu den Grundschulzensuren. Aber er ist jetzt in der 6. Klasse des Gymnasiums und somit finde ich, sind diese Ansprüche gar nicht vergleichbar. Und solange seine schlechteste Note die Musiknote mit 3,5 ist, möchte ich gar nicht meckern. Was jedoch echt schade ist, ist die Tatsache, dass er immer öfters frustriert ist, weil er auf Klassenarbeiten lernte (von sich aus, er macht sich selbst Druck), und diese dann nicht die erhofften Ergebnisse bringen. So geschehen in Deutsch (Aufsatz) und eben Musik. Ich bin kein Pädadoge und wahrlich kein Deutsch-Überflieger, dennoch erstaunt mich die strenge Notengebung in Aufsätzen, während Rechtschreibung und Arbeitseinsatz eher ins Nebensächliche abrücken. Argumentiert wird hier immer wieder mit dem modernen Berufsleben, in welchem es gilt, Vorträge zu erstellen und zu halten usw. Das sehe ich auch ein - doch ich bleibe auch bei dem Standpunkt, dass Aufsatznoten zu einem gewissen Anteil subjektiv ermittelt werden. Damit versuche ich den Sohnemann auch zu trösten. 

Den diesjährigen Elternsprechtag wollte ich darum auch nutzen, ein Gespräch mit der Deutschlehrerin zu suchen, was jedoch an deren krankheitsbedingten Abwesenheit scheiterte. Mittlerweile ist sie wieder da, ließ die Kinder jedoch zuhause ausrichten, dass sie die Sprechstunde nicht nachholen würde, da sie keinen Bedarf sehe, weil kein Kind versetzungsgefährdet ist. Hmmh - unser Terminanliegen zeugt offensichtlich nicht von genügend Bedarf. Nundenn... 

Den Musiklehrer durften wir jedoch näher kennenlernen. Er attestierte ein gutes Lernvermögen und wir konnten ihm erklären, dass die Schwierigkeiten des Notenlesens mitunter hausgemacht ist, da wir - die Eltern - beide kein klassisches Instrument spielen und somit nur schwierig unterstützen können, wenn es darum geht Bass-Schlüssel und andere Hieroglyphen zu erlernen. Er war sehr offen und meinte, dass er gerne jederzeit zur Verfügung steht, wenn wir gemeinsam auf dem Schlauch stehen und dass Mika auch immer und immer wieder nachfragen darf. Sehr schön - so sind Eltern-Lehrergespräche doch fruchtbar! Beim Betrachten der letzten Klassenarbeit kristallisierte sich auch sehr klar heraus, dass die einzige Schwäche, die ihn darin 1,5 Notenpunkte kostete, eben das Notenlesen war. Insbesondere das b hat er nicht verstanden (die Note "h" wird mit Vorzeichen zu einem "b"), sodass wir Mika lachend eine "B-Schwäche" diagnostizierten.

Auch in der Grundschule bekamen wir einen Termin. Den alles entscheidenden Wo-wird-es-unsere-Tochter-hinverschlagen-Termin. Hach... Wir kommen dem Ziel nur mit sehr langsamen Schritten näher.

Rein auf die Noten reduziert, rutscht sie knapp an der Gymnasialempfehlung vorbei. Doch dass sie dort nicht glücklich werden würde, wissen wir schon lange. Wir stehen nun - wohl bemerkt mitsamt ihrem Lehrer - noch immer vor der Wahl Gesamtschule vs. Realschule. Dass hier die Grenzen immer mehr verschwimmen hilft uns wahrlich nicht weiter. Unser Dilemma:

Gesamtschule:
Pros:
- ohne Noten
- bedarfsorierientiere Anforderungen
- kein Sitzenbleiben
- moderne Unterrichtsformen (wenig Frontalunterricht, sondern "Lernlabore usw.")

Contras:
- Schule ist erst seit kurzem Gesamtschule - vorher war es die Hauptschule
- die einzigen Kinder, die wir kennen, die dort sind, sind eher - öhm - "wild".
- zwingende Ganztagesschule

Realschule:
Pros:
- "klassische" mittlere Reife (wie wir es halt noch so kennen)
- zweierlei Niveau-Stufen ab Klasse 7 - mit halbjährlicher Wechselmöglichkeit
- keine Ganztagesschule
- Frontalunterricht mit klar geregelten Leistungsansprüchen

Contras:
- Frontaluntenrricht mit klar geregelten Leistungsansprüchen
- Befürchtung der "eingebauten Hauptschule" als bequeme Pubertätsoption

Es ist so schwierig, wir können uns einfach nicht entscheiden. Beide Schulen bieten nun noch Tage der offenen Türe an, auf die wir viel Hoffnung setzen. Wir möchten unsere Tochter weder unter- noch überfordern und vor allem an einem Ort wissen, an dem sie sich wohl fühlt. Dass ich die Ganztagesschule als Contra betrachte ist eine absolut individuelle Ansichtssache. Es ist großartig, dass es diese Schulform gibt. Für meine Kinder jedoch empfinde ich diese sehr langen Tage als eher negativ.

Wir sind eine offene, öko-hippie-veggie-alternativ-Gedöns-Familie (aufrichtig und leidenschaftlich) und man sollte meinen, dass wir darum auch die moderneren Unterrichtsmethoden (Grüppchen, Lernlabor, Kompetenzfeldarbeiten usw.) toll finden sollten. Leider haben wir aufgrund solcher Experimente ein Horror-Klasse 2-Jahr hinter uns, als unsere Tochter komplett unterging. Sie wurde in dem unstrukturierten Lernsystem schlichtweg übersehen. Lächelte in der Schule tapfer, während wir zuhause bis spät abends versuchten, ihr die Inhalte näher zu bringen, die sie im Klassenzimmer hätte lernen sollen. Es war furchtbar. Ganz sicher auch deshalb, weil zum einen die Lehrkraft null Erfahrung darin hatte und zum anderen dieses Experiment erst mit Janas Klassenstufe begann. Das ändert jedoch nix an unserem Vertrauensproblem...

Wir grübeln weiter. Schon bei Mika hat der Schnuppertag damals alles entscheiden können - darauf hoffen wir jetzt auch für unsere Kleine.

So long...

Freitag, 3. Februar 2017

Jawoll, ich lebe noch...



Nun ist schon ein ganzer Monat ins Land gezogen und man könnte meinen, ich lasse den Blog einschlafen... Was mich vom Bloggen abgehalten hat? Das Leben...

Meinen großen Entrümpelungsvorsatz bin bereits angegangen. Im Zuge einer Sperrmüllaktion habe ich mich von unheimlich viel Ballast befreit. Und auch die Kinderkleidung wurde endlich gespendet. Nicht, dass ich Messie-Züge hätte, doch bei all den kinderbezogenen Dingen hab ich große Probleme, loszuslassen. Aber hey - ist nicht Einsicht bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. ;-)

Als bekennende Leseratte habe ich ich nun auch der Archivierung meiner Bücher angenommen. Offensichtlich waren meine Aktionen inspirierend, denn auch die Kiddies erklärten sich bereit, einige Plüschfreunde aus den Zimmern zu verbannen. Da wir weder Bücher noch Tierchen entsorgen wollten, wurde alles spinnenfest verpackt und von außen aufschlussreich beschriftet. Tadaaa:




Bücher, die anderen von Nutzen sein könnten, und die ich nicht mehr brauchte, habe ich inseriert...


Ansonsten konnten wir das ein oder andere Mal den Schnee hier genießen. Wir waren rodeln und staunten mit Dauergrinsen über die unbändige Begeisterung unserer Fellnase, die ihren ersten weißen Winter erlebte:



Es ist wirklich erstaunlich, wie unheimlich groß der Einfluss der Himmelfarbe auf mein Gemüt ist. Doch ich schätze, dass es nicht nur mir so geht. Ob kalt oder warm ist relativ egal, doch grau in grau ist einfach niederschmetternd.



Zurück zu den Vorsätzen und dem ersten Monat des Jahres damit: Ich habe jetzt auch - ganz entgegen meinem Naturell - tatsächlich zwei Projekten zugesagt, die bedeuten, dass ich vor vielen fremden Menschen sprechen muss. Uaaaaa! Hierfür habe ich auch direkt einen Kurs besucht. Die Sicherheit, die dieser mir vermittelte, hält hoffentlich noch eine Weile an. Wenn mir aber das Leben immer und immer wieder signalisiert, dass ich "gehört werden möchte", dann muss ich mich dieser Herausforderung nun wohl einfach auch einmal (oder zwei Mal) stellen. Die Aufregung verdränge ich so lange es geht...

Auch einen spotlichen Vorsatz bin ich angegangen: Ich stecke mitten in meinem ersten Body-Cross-Kurs. Und bin total begeistert. Wäre der Muskelkater nicht so entsetzlich, würde ich stolz die Arme hochreißen. :-)

Das Thema Auswandern schwebt nach wie vor in den Räumen unseres Lebens. Meine liebste Freizeitbeschäftigung ist das Lesen von Auswanderer-Blogs und das Anschauen ebensolcher Vlogs. Gut Ding will Weile haben.

Gestern erst haben mein Mann und ich einen weiteren Gymi-Elternabend überlebt. Nach wie vor wundern wir uns über so vieles. So haben sich die Eltern der Klassenbesten vehement darüber beschwert, dass die Kinder zu WENIG Mathe-Hausaufgaben haben. Zu wenig!?! Okaaaayyyy. Andere konnten direkt Seitenzahlen und Aufgabeninhalte aus den Mathebüchern rezitieren. Hmmh, ich hoffe, ich werde nicht falsch verstanden, doch wir fahren hier für uns eher die Schiene, dass der Sohnemann seine Aufgaben eigenständig erledigt, so lange er gut zurecht kommt. Offensichtlich stehen andere Eltern stets (wörtlich, nicht psychologisch) hinter den Kindern, während die ihre Hausaufgaben machen. 

Nächste Woche steht noch ein spannendes Eltergespräch über Jana an. Inklusive Schulempfehlung. Aktuell sind wir was das betrifft sehr verunsichert. Vor allem in Mathe hat die Maus arg zu kämpfen. Zum eigentlichen Büffeln versuchen wir es hier nun zusätzlich mit Brain Gym. Die erste Sitzung war wirklich angenehm, nun warten wir ab, inwiefern sich der Knoten im Mathe-geplagten Köpfchen nun dadurch löst.

Nundenn, genug des Wunderns für heute. An meinem Plan, nach und nach die vergangenen USA-Reisen hier als Reiseberichte zu veröffentlichen, halte ich noch immer fest. Es ist jedoch so, dass wir noch diesen Monat in der glücklichen Lage sind, der Kälte etwas zu entfliehen und meinen Vater in Spanien zu besuchen. Jawoll, eine Woche Malaga - wir freuen uns riesig. Vorher die alten Urlaube herauszukramen erscheint mir unlogisch, erst möchte ich von unseren Erlebnissen in Andalusien berichten.

So long!