Samstag, 31. Dezember 2022

Die Wonderers in den Südstaaten - USA 2022 - Teil 18: Vorbei. Zurück ins Schwabenländle!



Donnerstag, 08.09.2022

So. Das war sie - die letzte Nacht in den Staaten. Wir waren gespannt aufs Frühstück: Es gab Rührei, Bagels, Poptarts, Ceralien, French Toast und Quaker Oats.


Aus der Orangensaftmaschine kam brauner Brei. Wir gaben der Lady Bescheid. Die ließ auch einen Becher davon raus und stimmte meinem Mann zu, dass das strange aussah. Sie öffnete das Gerät, schüttelte den Kanister darin, verschloss sie wieder und betrachtete ihren Job als erledigt. 


Zugegebenermaßen kam jetzt etwas Gelbes raus. Sahen wir, als ein anderer Gast sich etwas davon zapfte. Wir bleiben dann lieber bei Wasser.


Ein Lob bekam ich, als ich mir den letzten Bagel aus der Vitrine nahm: Der Buffet-Mann meinte begeistert: „Sie sind die erste Person, die ich sehe, die die Zange benutzt.“ Öhm. Okay. Mjamm. Hihi.


Jetzt ist es 9 Uhr, wir belegen nacheinander das Badezimmer und dann beginnt das Koffer-Umpacken. In 10 Stunden geht unser Flieger von Charlotte. Jana freut sich, sie liebt es zu fliegen. Ich hoffe, dass alles gut klappt.


Nachtrag:

Kurz vor 11:00 Uhr verabschiedeten wir uns von Augusta und machten uns auf die Heimreise.




Am Ende waren wir dann ziemlich genau 25 Stunden unterwegs, bis wir wieder Zuhause waren.


Die dreistündige Fahrt nach Charlotte führte uns „übers Land“. Es war wirklich interessant, auch einmal diese Seite von Amerika zu sehen. „Bible Belt“ war mir vorher schon ein Begriff, aber ich hätte wirklich nicht gedacht, dass der so sehr sichtbar ist. Selbst an Bäumen sind Schilder mit „Jesus Saves“. 







Als wir bei Burger King hielten um Mittag zu essen, erfuhren wir vom Tod der Queen. 




Die Mietwagenabgabe klappte wie am Schnürchen (Tschüß Quentin - du hast uns treu 2200 km durch drei Staaten geschippert), ebenso Check-In, Kofferabgabe usw.




Mit American Airlines hoben wir planmäßig ab und landeten nach einem entspannten Flug in London. Das Special Meal (Curry) schmeckte uns allen, übers Frühstück, eine Reiswaffel in Plastikfolie und ein kleines Stück Melone, lachten wir.





Wie schon auf der Anreise wechselten wir in London das Terminal mit dem Bus. Darin „fand“ ich ein Handy, das ich dem Busfahrer geben wollte. Dabei stellte sich heraus, dass es seines war und er es halt im Fahrgastraum aufladen wollte. Der hat vielleicht ein Vertrauen in die Menschheit.


Der Flug nach Zürich hatte 45 Minuten Verspätung. Wir waren supermüde. 


Von Zürich nach Hause fuhr dann mein Mann. Ich habe wieder mal keine Ahnung, wie er das geschafft hat.





Jetzt ist es Samstag, ich hüpf seit 2 Uhr durchs Haus und gehe um 9 Uhr dann arbeiten. Hello Jetlag… ;-)





Die Wonderers in den Südstaaten - USA 2022 - Teil 17: Augusta - a place to be?!



Mittwoch, 07.09.2022

Bye bye Savannah!


Hab ich schonmal erwähnt, dass ich Packen hasse? Beste Voraussetzung für Roadtrips, … Ich mags nicht, ich kanns nicht gut und es nervt. Mein Koffer ist jetzt so voll, dass ich stopfen muss. Das wird morgen „lustig“, wenn wir final packen und hin und her justieren dürfen. Aber noch nicht heute. Heute musste nur der Koffer zugehen, denn eine Station lag noch vor uns: Augusta.


Das Frühstück war wie immer - mau - und das Buffet ziemlich dreckig. Die Dame vom Empfang kam dann. Doch statt aufzuräumen, machte sie sich im Chaos selbst ein Vesper, das sie dann genüsslich vor ihrem PC verzehrte.


In diesem Urlaub sehe ich das so oft: Dass Mitarbeiter inmitten der „öffentlichen“ Räume essen - bei Walmart (Hühnerbeine), im Hotel (in der Lobby). Das ist doch für keinen schön - weder Kunden/Gäste, noch die Mitarbeiter selbst haben da etwas von. Hmpf.


Wir hielten noch bei Starbucks (heute war ich Tasha) und starteten dann in Richtung Augusta, die zweitgrößte Stadt Georgias. Es ist echt irre, wieviele Kirchen wir hier im Süden gesehen haben. Manchmal mehr Gotteshäuser als Wohnhäuser, könnte man meinen. Auch in den Vorgärten stehen große Holzkreuze und selbst die LKWs ermahnen zum Gebet. Hui.




Für ein Mittagessen stoppten wir in einem Kaff bei Subways. 


Augusta selbst begeisterte uns wahrlich nicht mit Schönheit, als wir reinkamen. Aber wir blieben gespannt, Downtown wollten wir ja noch anschauen. Doch zunächst natürlich erstmal ins Hotel. Ein Wingate by Wyndham.


Fröhlich und freundlich kamen wir rein und gingen zur Rezeption, wo eine semi-motivierte Dame uns fragen anschaute: „You want to check in?“ „Yes Ma’m!“ Nope - nicht vor 15 Uhr.

Hmh, ok. Das ist noch ne Stunde. Dann setzten wir uns halt in die Lobby. 


Das machte sie nervös, denn nun würde sie ja eine Stunde lang durch unsere Anwesenheit behelligt werden. Also schaute sie halt doch mal in den PC, ob das Zimmer vielleicht schon fertig ist. Sie fragte unseren Namen ab, und meinte dann: „Your One-Day-Payment-Card was declined.“


Bis wir mal verstanden hatten, WAS sie da sagt brauchten wir einige Versuche. Doch dann waren wir noch immer nicht schlauer. Was im Himmel ist das? Wir haben über Ebookers (= Expedia) gebucht und mit Kreditkarte bezahlt. 


Ja, das sei nicht das Gleiche. Expedia habe das Hotel mit einer One-Day-Payment-Card bezahlt, doch die sei abgelehnt worden. Wir sollen das mit Expedia klären. Vorher gibt sie uns auch kein Zimmer.


Wundervoll. Wie sollen wir jetzt jemanden dort erreichen?! Und überhaupt: Inwiefern ist das UNSER Job, wir haben doch alles richtig gemacht. Ey, so eine Nerverei am letzten Tag. Wir versuchten es online über Hilfe-Chat, bis dann zum Glück ein anderer Mitarbeiter dazukam und uns unser Zimmer gab. Er meinte, dass er das jetzt klärt, es werde schon alles geregelt. Gott, war ich froh, dass es doch noch service-orientierte, freundliche Leute hier gibt. Denn diesen Glauben hatte ich so nach und nach verloren.


Wir brachten das Gepäck aufs Zimmer. Das ist groß, hat gute Betten. Sauber ist es nicht - so kann ich mit Gewissheit sagen, dass er Vormieter zuletzt Mais gegessen hat und schwarze, lockige Haare hat. Ich bin jetzt aber einem Punkt, wo’s mir nur noch egal ist, solange das Kissen keine Flecken hat.





Über die auf dem Boden denke ich nicht mehr nach, und dass der Teppich neben meiner Seite vom Bett klatschnass ist, ist so lange kein Problem, wie ich Schuhe trage.

Wir gingen dann direkt wieder los, wollten ja den halben Tag Augusta noch auskosten. Die (Achtung, deutlicher können die Gänsefüßle nicht sein:) „Hotelfachfrau“ saß mittlerweile in der Lobby mit einer Tüte vom Fastfood-Tempel und verleibte sich Hühnerteile ein. 


Downtown fanden wir direkt neben der James Brown Statue einen Parkplatz. Die ist so winzig und unspektakulär. Wir liefen ein paar Minuten um zum Riverwalk zu kommen. Es war fast gruselig - wenn wir auf unserem Spaziergang 10 Menschen getroffen haben, dann waren das viele. Es war wie ausgestorben. Keine Menschenseele unterwegs.























Der Riverwalk ist hübsch aber komplett unspektakulär. Wir hakten also dieses Thema dann recht bald ab - man kann nix erzwingen, und wenn es in dieser Stadt nix zu sehen gibt, dann ist das halt so.


Also fuhren wir in die Mall um letzte Einkäufe zu erledigen. Barnes & Noble, Hot Topic, Bath & Body Works, TJ Maxx, Ross und Walmart.









Zur Feier des letzten Tages gabs Abendessen im Olive Garden. Das war toll, wir hatten eine super freundliche Bedienung und das Essen war auch lecker.


Die Kinder freuen sich auf Zuhause, was mich wiederum freut. Sie machen schon Verabredungen fürs Wochenende.


Wir Erwachsenen haben auf dieser Reise Erkenntnisse gewonnen, die uns helfen, Entscheidungen zu treffen. 


Ich kann gar nicht sagen, ob es daran liegt, dass wir dieses Mal in weniger touristischen Gebieten waren oder an der Mentalität der Südstaaten. Vielleicht auch an uns - aber die rosarote Brille wurde etwas entfärbt.


Keine Frage; die Reise war super und wir haben sie in vollen Zügen genossen. Gleichzeitig haben wir aber auch so viele schräge, inkompetente und auch unfreundliche Menschen getroffen, wie bisher noch nirgendwo anders. Natürlich nicht nur - um Gottes Willen - es gab auch tolle Smalltalks und herzliche Begegnungen. 


Ich glaube, wenn man es grob kategorisieren müsste, dann würde ich „Passivität“ wählen. 

Walmart: „Entschuldigen Sie bitte, könnten sie mir bitte die Umkleide öffnen?“ „Nein, ich habe den Schlüssel nicht.“ „Wer hat ihn denn dann?“ „Das weiß ich nicht.“ Gespräch beendet. Hä?


Hotel: „Expedia hat nicht bezahlt. Kümmern Sie sich.“


Anderes Hotel: „Wir möchten gerne Zimmer tauschen.“ „Ist zu früh.“ Abends: „Wir möchten gerne Zimmer tauschen.“ „Ist zu spät.“ „Und nun?“ „Sorry, kann ich nix machen.“


Das hat echt genervt, man hatte das Gefühl, dass den Leute oft einfach alles total egal war. Kannte ich bisher so nicht.


Wir erledigten noch den Online-Check-in für den morgigen Flug und gingen gegen 23 Uhr schlafen.


Die Wonderers in den Südstaaten - USA 2022 - Teil 16: Tybee Island


Dienstag, 06.09.2022


Wir haben festgestellt, dass uns der „Natur-Faktor“ auf dieser Reise irgendwie gefehlt hat. Nun gibt’s hier aber halt keine Canyons und auch die Blueridge Mountains sind außer Reichweite. Bleiben also: Strände!


Zur Auswahl standen Hilton Head und Tybee Island. Wir wollten gerne in Georgia bleiben, somit wurde es letzteres. Doch zuerst: KAFFEE! Der im Hotel grenzt an Körperverletzung, geht aber mindestens als Beleidigung durch. Nope. 


Nach Dunkin Donuts fuhren wir also zur Insel, die direkt an Savannah grenzt. Weil wir ungern einen weiteren Touri-Strand besuchen wollten, hatten wir zuvor recherchiert: Es gibt North Beach, South Beach, Mid-Beach und Back River Beach. Und zu diesem wollten wir.


Die Insel ist wirklich superschön und unsere Strandwahl war für die uns perfekte.


Jana und ihr Papa gingen ins Wasser, Mika und ich blieben draußen. Wir sahen Delphine, Krabben, einen Rochen und kleine Fischlein. Was bei uns „Zuschauern“ für Begeisterung sorgte, veranlasste aber das Töchterlein dazu, das Wasser wieder umgehend zu verlassen. Sie ist eine tolle Tochter und liebt Krebse. 


Achtung: Hier folgt diktierter Quatsch: Sie zwingt mich zu lügen und zu behaupten, sie hätte sie gestreichelt. In Wahrheit ist sie schreiend weggerannt. Dann sprang sie ihrem Bruder auf die Schultern und brüllte: Oh Bruder, oh Bruder - rette mich!


„Natürlich, liebes Schwesterlein!“ antwortete er. Er schnappte sich einen großen Stock, schnitzte ihn in Sekundenschnelle zum Speer und sprang zum Krebs: „Oh Krebs, oh Krebs - so weiche!“.


Der Krebs bekam Angst. Er ließt sich vom Rochen zum Delphin bringen und sprang mit ihm hinaus in die wilde See. Dort begegnete er wilden Piraten. Der Käptn hieß Kurt und freute sich auf sein frittiertes Abendessen: Krabbe.




















Nach all dem Drama beendeten wir irgendwann mehr oder weniger durchgebrutzelt den Strandausflug und fuhren zurück nach Savannah. Kurz vor dem Verlassen der Insel sahen wir noch ein kleines „Buy Local“ Märktchen. Nun haben wir einen weiteren Fensterhängerkristall in unserer Sammlung, was mich riesig freut.










Wieder war das Mittagessen recht spät - und es wurde wieder ein Cici’s Pizza. Der war supersauber, hatte aber leider viele Dinge nicht (Essig, Öl, Brokkoli, Zwiebeln). Macht nix - satt wurden wir trotzdem.


Bis in den Abend klapperten wir die üblichen Verdächtigen ab: TJ Maxx, Five Below, Spirit Halloween, Barnes & Noble, die Oglethorpe-Mall (die übrigens nix Gescheites ist) und Target.







Im Hotel spielten wir Uno - der Sohnemann hat verloren. Und danach wieder nicht gewonnen. Jana war sehr glücklich darüber. 


„Oh Bruder, oh Bruder - danke, dass du uns gewinnen lässt.“ Juchzte sie inbrünstig, bevor sie vom Schlaf übermann in die Kissen sank. Zwei Stunden dauerte der Sinkflug in die Kissen.